Geschichte & Kultur in La Herradura: Burg, Aussichtspunkte und traditioneller Charme
Auch wenn das Meer die Hauptrolle spielt, hat La Herradura etwas zu erzählen. Seine Wehrtürme, natürlichen Aussichtspunkte und weiß getünchten Gassen verraten die Vergangenheit der Bucht bei jedem Spaziergang.
Wachturm Cerro Gordo
Hoch oben auf der westlichen Klippe bildet dieser Turm aus dem 18. Jahrhundert einen Teil des Küstenverteidigungssystems gegen Barbareskenpiraten. Man erreicht ihn mit dem Auto oder zu Fuß von der Playa Cantarriján und genießt einen der spektakulärsten Ausblicke der gesamten Costa Tropical.
Sonnenuntergang in Cerro Gordo, La Herradura
Die Burg von La Herradura, Wächterin der Bucht
Am östlichen Ende der Bucht, direkt an der Promenade, stehen die Überreste einer ehemaligen Artilleriebatterie.
Sie wurde gebaut, um die Küste und die Hafeneinfahrt zu schützen. Heute ist sie ein ruhiger Ort, um bei Sonnenuntergang das Meer und die Boote zu beobachten.
Ein Bummel durch das alte Viertel und die Kirche San José
Im Herzen des Ortes bewahren die Pfarrkirche San José und die umliegenden Straßen die Essenz eines einstigen Fischerdorfes. Weiße Häuser, Bougainvilleen und kleine Plätze schaffen eine authentische, entspannte Atmosphäre – perfekt für einen Abendspaziergang.
Strände von La Herradura: die besten Plätze
Playa La Herradura: familienfreundlicher Komfort
Zwei Kilometer dunkler Sand mit kleinen Kieseln erstrecken sich von Punta de la Mona bis zu den Klippen von Cerro Gordo. Dank ruhiger Stimmung und Infrastruktur – Duschen, Stege, Liegenverleih und nahe Parkplätze – ist er ideal für Familien.
Chiringuitos wie Bambú Beach oder Cúpula Playa sorgen mit Livemusik zum Sonnenuntergang und Klassikern wie gegrillten Sardinenspießen für Geschmack und Ambiente. Sie sind täglich von 10 Uhr bis Mitternacht geöffnet und verlängern so den Strandtag.
Cantarriján: wilde Natur im Schutzgebiet
Innerhalb des Naturparks Maro–Cerro Gordo ist Cantarriján der richtige Ort für ein wilderes Ambiente. Das Schwimmen ist optional textilfrei und im Sommer wird der Zugang durch einen Shuttlebus (kleine Gebühr) reguliert, um das Gebiet zu schützen. Zwei mediterrane Strandbars und ein Liegenservice bieten dennoch Komfort, ohne das Gefühl der Abgeschiedenheit zu verlieren.
Tauchen & Schnorcheln: La Herraduras Unterwasserschätze
Zwei Unterwasserjuwelen: La Piedra del Hombre & Tres Picos
- La Piedra del Hombre liegt etwa 50 m vor der Küste. Per Boot erreichbar, fallen die Tiefen auf 18–30 m bei durchschnittlich 20 m Sichtweite; ein Spot für alle Erfahrungsstufen. Zwischen Felsen und Sandflächen trifft man auf Zackenbarsche, Sepien und mit etwas Glück Mondfische.
- Tres Picos ragt am Buchteingang auf. Seine drei Felsnadeln stürzen bis 30 m ab und verlangen Erfahrung bzw. ein Advanced-Brevet. In den Spalten leben Muränen, Nacktschnecken und Weichkorallen – einer der fotogensten Plätze der Region.
Tauchzentren für Einsteiger und Profis
La Herradura beherbergt mehrere ganzjährig geöffnete PADI- und SSI-Zentren:
- Open Water La Herradura: 16 exklusive Tauchplätze und Werkstatt für Ausrüstungswartung.
- Buceo La Herradura: tägliche Schnuppertauchgänge an Punta de la Mona und Ausfahrten nach Cerro Gordo.
- Aqualia Dive: Spezialisiert auf Unterwasserfotografie und Nachttauchgänge für kleine Gruppen. Alle verleihen komplette Ausrüstung und bieten Zodiac-Transfers.
Wann tauchen: Sichtweite & Temperatur Monat für Monat
Dank des Costa Tropical-Mikroklimas reicht die Tauchsaison von März bis November.
- Frühling (Mär–Mai): Wasser 16–20 °C, sehr aktives Meeresleben.
- Sommer (Jun–Sep): Wasser um 24 °C, große Schwärme pelagischer Fische.
- Herbst (Okt–Nov): weniger Boote, klareres Wasser, Überraschungen wie Meeraale und Hummer.
Selbst im Winter übersteigt die Sichtweite oft 15 m, wenngleich die Temperatur auf etwa 15 °C sinkt. Das Mikroklima erlaubt gelegentliches Tauchen das ganze Jahr über.
Tipps für sicheres, verantwortungsbewusstes Tauchen
Prüfe vorab Wind und Wellengang. Unter Wasser bewahre neutrale Tarierung, um Korallen oder Gorgonien nicht zu beschädigen, und sammle keine Muscheln oder füttere Fische – du befindest dich in einem Meeresschutzgebiet. Setze beim Auftauchen stets eine Oberflächenboje, besonders im Sommer bei mehr Bootsverkehr. Kluges Tauchen schützt dieses einzigartige Ökosystem.
Geschmack von La Herradura: von Sardinenspießen bis Mango
Fischküche & Sardinenspieße direkt am Meer
Direkt im Sand entzünden die Chiringuitos täglich ihre Bootgrills und rösten Sardinenspieße über Olivenholz – das ikonischste Ritual an der Küste zwischen Málaga und Granada. Dazu gibt es Felsfisch – Dorade, Rotbrasse, Oktopus – und eine leichte Frittur aus lokalen Mehlen.
Tropenfrüchte der Costa Tropical
Das Mikroklima der Costa Tropical lässt Mango, Avocado und Cherimoya fast ganzjährig reifen; sie verfeinern Garnelensalate, frische Guacamoles und Desserts wie Cherimoya-Mousse. Mehrere Fincas bieten während der Ernte (September–November) Touren und Verkostungen an.
Hausgemachte Süßspeisen & charaktervolle Getränke
Probier cazuela mohína (Auflauf aus Brot, Mandeln und Zuckerrohrhonig) oder pestiños zu Ostern. Zum Anstoßen eignet sich Motril-Rum aus Zuckerrohr, wenige Kilometer entfernt gereift, oder ein junger Weißwein mit DOP Granada.
Wo man es probieren kann
- Chiringuitos am Paseo Andrés Segovia: gegrillter Fisch und Reisgerichte mit Meerblick.
- Tapas-Bars im alten Viertel: zu jedem Getränk eine Gratis-Tapa – ideal zum Probieren.
- Sonntagsmarkt (9 – 14 Uhr): Stände mit Tropenfrüchten, Honig und handwerklichem Käse zum Mitnehmen.
Mit dieser Mischung aus Meer, Anbaugebieten und traditionellen Süßspeisen wird Essen in La Herradura zu einer köstlichen Art, die Costa Tropical kennenzulernen. Wer noch mehr authentische südliche Aromen entdecken möchte, sollte unsere Auswahl an typischen andalusischen Gerichten nicht verpassen – Rezepte mit Geschichte, die das Wesen dieser Region einfangen.
Tagesausflüge ab La Herradura
Nerja & seine Höhlen: unterirdische Reise 20 Minuten entfernt
In nur 20 min mit dem Auto erreicht man Nerja. Pflichtstopp sind die Nerja-Höhlen, im Sommer von 9:30 bis 19 Uhr geöffnet; buche rechtzeitig und vermeide die letzte Stunde, da die Kapazität vor Schließung oft erreicht ist. Nach dem Rundgang (60–90 min) geht es zum Balcón de Europa mit Blick aufs Mittelmeer oder zum Baden an die Playa Burriana. Weitere Tipps findest du in unserem Guide zu Nerja.
Granada & die Alhambra: das Beste aus dem Besuch herausholen
Die nasridische Hauptstadt ist über die A-7 und A-44 in 1 Stunde erreichbar. Informieren Sie sich vorab was man in Granada unternehmen kann: Kaufen Sie Ihr Alhambra-Ticket bis zu drei Monate im Voraus über den offiziellen Verkaufskanal und erscheinen Sie mindestens 30 Minuten vor Ihrem Zeitfenster für die Nasridenpaläste; der Zugang ist streng geregelt. Parken Sie auf dem offiziellen Parkplatz am Sabika-Hügel oder lassen Sie das Auto beim Palacio de Congresos und fahren Sie mit Bus C30 hinauf. Nach dem Besuch geht es hinunter ins Albaicín zum Sonnenuntergang am Mirador de San Nicolás; anschließend Tapas in der Calle Navas, bevor es zurückgeht.
Historisches Almuñécar: Nasridenburg & Altstadt
Nur 15 min westwärts mit dem Auto liegt Almuñécar. Besteige die Burg San Miguel, um die Nasridenfestung und ihr kleines Archäologiemuseum zu erkunden; geöffnet 10:00 – 13:30 Uhr und saisonal auch nachmittags. Danach durch die Altstadt schlendern: weiße Häuser, römische Fischsalzerei und Markthalle für Tapas. Weitere Sehenswürdigkeiten findest du in unserem Guide zu Almuñécar.
Stadt Málaga: Kunst & Tapas mit Meerblick
In 50 min über die A-7 erreicht man das Zentrum von Málaga. Steige zur Alcazaba und Burg Gibralfaro hinauf für Panoramen über die Bucht, besuche das PICASSO-Museum und flaniere die Fußgängerzone Calle Larios entlang. Den Tag beschließt man mit Sardinenspießen und lokalen Weinen auf dem Mercado Atarazanas oder am Muelle Uno, wo auch das Parken einfach ist.
Weitere sehenswerte Orte in der Nähe
Drei Orte voller Geschichte, Strände und guter Küche passen perfekt in deinen Aufenthalt in La Herradura. Motril, Torrox und Frigiliana erweitern deine Route entlang der Costa Tropical und der Axarquía. Erkunde ihr ganzes Potenzial mit unseren Guides:
- Was man in Motril unternehmen kann
- Was man in Torrox unternehmen kann
- Was man in Frigiliana unternehmen kann
Erlebnisse in La Herradura: Adrenalin & Entspannung
SUP- und Kajaktouren bei Sonnenaufgang
Das ruhige, klare Wasser von La Herradura eignet sich perfekt für erste Versuche im Stand-up-Paddling oder Kajak. Im Morgengrauen ist das Meer ein Spiegel – ideal, um lautlos zu gleiten und die Klippen rosa leuchten zu sehen. Bretter und Kajaks kann man ab 7 Uhr mieten oder an geführten Touren zu Punta de la Mona oder den Klippen von Cerro Gordo teilnehmen. Lokale Anbieter geben auch Einsteigerkurse, Vorkenntnisse sind nicht nötig. Und mit dem Mietwagen erreichst du leicht weitere Buchten mit deiner Ausrüstung.
Paragliding über der Bucht
Von den Klippen der Loma del Gato oder von Otívar starten und am Strand landen ist die spektakulärste Art, die Costa Tropical zu erleben. Tandemflüge dauern 15–25 Minuten und finden ganzjährig statt (stabilste Windfenster 11 – 18 Uhr). Die hufeisenförmige Bucht ist vor Westwinden geschützt, wodurch die Landung sehr sanft verläuft. Treffpunkt ist meist 15 min mit dem Auto über die N-340; ein eigenes Fahrzeug beschleunigt Auffahrt und Abholung.
Segeln bei Sonnenuntergang
Für mehr Ruhe gibt es nichts Besseres als einen Sonnenuntergangs-Segeltörn um die Bucht. Meist sind ein Glas Cava und ein Badestopp unter den Klippen inklusive, genau wenn die Sonne im Meer versinkt. Ein idealer Plan für Paare oder Freunde, Start in der Marina von La Herradura. Einfach abschalten und sich vom Wind tragen lassen.
Delfinbeobachtung an der Costa Tropical
Vom Hafen Marina del Este legen Segelboote für zehn Personen um 10 und 17 Uhr ab. Die Route folgt einem Korridor, den Streifen- und Gemeine Delfine gerne nutzen; die Sichtungswahrscheinlichkeit liegt zwischen Mai und Oktober bei über 70 %. Die Tour dauert drei Stunden und beinhaltet Schnorcheln sowie einen leichten Snack. Nimm Kappe, Sonnencreme und wasserfeste Kleidung mit – Spritzwasser gehört dazu.
Feste in La Herradura: Tradition am Meer
San-José-Fest (14.–19. März)
Jeden März schmückt sich das alte Viertel mit Zelten, Konzerten und einer Tagesferia zu Ehren von San José, dem Schutzpatron von La Herradura. Das Programm vereint Nachttänze, Kinderumzüge und ein Feuerwerk am Abend des 19. März. Früh buchen – die Unterkünfte sind rasch voll.
Johannisnacht (23.–24. Juni)
Der offizielle Start in den Sommer kommt mit den San-Juan-Feuern. Familien und Freunde versammeln sich am Strand, springen über die Flammen und verbrennen die „juás“–Strohpuppen, während die Strandbars bis zum Morgengrauen geöffnet bleiben. Wer mit dem Auto kommt, sollte vor 20 Uhr anreisen: Einige Zufahrtsstraßen werden danach gesperrt.
Virgen del Carmen (16. Juli)
Die Schutzpatronin der Seeleute überquert die Bucht in einer bewegenden maritimen Prozession bei Sonnenuntergang. Nach der Messe in der Kirche San José (19 Uhr) wird die Statue vom Pier aus an Bord gebracht, begleitet von Böllern und einer Flottille geschmückter Boote. Es ist eines der beliebtesten Ereignisse des Jahres; parke außerhalb des Zentrums und gehe zu Fuß zum Strand.
Freiwasserschwimmen Bahía de La Herradura: Sport & Feststimmung
An jedem ersten Septemberwochenende erstrahlt die Bucht in Farbe, wenn diese Etappe der Provinz-Freiwasserserie stattfindet. Athleten aus ganz Andalusien treten über zwei Distanzen an: 1 500 m für Erwachsene und 500 m für Kinder. Die Startnummernausgabe beginnt um 9:30 Uhr, anschließend Siegerehrung auf der Promenade. Selbst als Zuschauer lohnt es sich: Die Stimmung ist festlich und die Kulisse spektakulär.
Häufig gestellte Fragen für die Planung deines Besuchs in La Herradura
Wie viele Tage brauche ich, um La Herradura zu entdecken?
Mit zwei bis drei Tagen genießt du die Strände, probierst ein paar Restaurants und machst eine Kajak- oder Schnorcheltour. Planst du Ausflüge nach Nerja oder Granada ein, sollten es mindestens vier Tage sein.
Brauche ich einen Mietwagen, um die Costa Tropical zu erkunden?
Im Ort ist alles nah, aber ein Mietwagen in La Herradura bringt dich schnell zu Buchten wie El Muerto oder Cantarriján und ermöglicht Ausflüge nach Granada oder in die Alpujarra, ohne auf den Bus angewiesen zu sein. Im Sommer besser vorab reservieren.
Wo kann ich in der Hochsaison strandnah parken?
Am besten früh (vor 11 Uhr) ankommen und das Auto auf den kostenlosen Parkplätzen am Paseo Andrés Segovia oder bei der Marina abstellen; sind diese voll, bieten die Parallelstraßen weitere Gratisplätze.
Welches ist der beste Schnorchelspot für Anfänger?
Die Spitze von Punta de la Mona – 5–9 m tief, keine Strömung und felsiger Grund voller Leben – ist die sicherste und nächstgelegene Option; mehrere Tauchschulen bieten dort Schnuppertauchgänge an.
Welche Ratschläge brauche ich, wenn ich als Tourist in Spanien Auto fahren möchte?
In Spanien Auto zu fahren ist unkompliziert, aber es ist wichtig, einige Grundregeln zu kennen, wenn Sie mit dem Land nicht vertraut sind. Hier finden Sie nützliche Tipps zum Autofahren in Spanien, die Ihnen helfen, sich sicher und ohne unvorhergesehene Probleme fortzubewegen.
Welche Aktivitäten gibt es für kleine Kinder?
Geführtes Kajakfahren in der Bucht, Bootstouren mit Delfinbeobachtung, Minigolf und Radtouren entlang der Promenade sind am beliebtesten. Mehrere Anbieter stellen kindgerechtes Equipment und Schwimmwesten bereit.